Hochbreitband-Abdeckung: Schweiz übertrifft EU

Die Schweiz liegt bei den Hochbreitband-Anschlüssen an der Spitze in Europa. Zu diesem Schluss kommt die vergleichende Studie «Broadband Coverage in Europe 2020», welche im Auftrag der EU-Kommission und von Glasfasernetz Schweiz erstellt wurde. Insbesondere in ländlichen Gebieten konnte die Kapazität der Netze stark ausgebaut werden. Der intensive Infrastrukturwettbewerb in der Schweiz führt zu hohen Investitionen in die Breitbandinfrastruktur und damit zur Position an der europäischen Spitze.

Die vergleichende Studie «Broadband Coverage in Europe» wird seit einigen Jahren im Auftrag der EU-Kommission und Glasfasernetz Schweiz erarbeitet. Der heute publizierte Länderbericht für die Schweiz basiert auf der Situation Anfang 2021. Bei den Hochbreitband-Anschlüssen mit einer Leistung von mindestens 100 Mbit/s (Download) belegt die Schweiz mit einer Abdeckung von über 98.6% aller Haushalte gemeinsam mit den dichtbesiedelten Kleinstaaten Malta und Luxemburg den Spitzenplatz. Die Abdeckung liegt somit deutlich über dem EU-Schnitt von 75.5%.

Im Bereich der Glasfaserabdeckung belegt die Schweiz einen Platz im Mittelfeld. Die Abdeckung mit Glasfaser (FTTP) hat sich in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um mehr als 5% erhöht. Rund 40% sämtlicher Haushalte sind entsprechend erschlossen und verfügen somit über einen Glasfaseranschluss direkt im Haus. Erfreulich ist insbesondere der Zuwachs im ländlichen Raum: hier konnte die Abdeckung überdurchschnittlich gesteigert werden.

Schweiz übertrifft EU-Ziele
Die EU-Staaten haben sich mit der «Digital Agenda for Europe (DAE 2020)» zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 eine generelle Abdeckung mit 30 Mbit/s sicherzustellen und die Hälfte der Bevölkerung mit mehr als 100 Mbit/s zu erreichen. Bis 2025 sollen sämtliche Haushalte von einer Abdeckung mit 100 Mbit/s profitieren können. Die Schweiz hat diese Ziele bereits Ende 2020 erreicht. Nationalrätin Edith Graf-Litscher (SP/TG), Präsidentin von Glasfasernetz Schweiz, meint dazu: «Ich freue mich über das gute Abschneiden der Schweiz. Hier zeigt sich, dass die Politik und die investierenden Unternehmen die richtigen Entscheidungen getroffen haben.»

Weitere Investitionen sind nötig und brauchen Rechtssicherheit
Es braucht weiterhin substanzielle Investitionen in den Netzausbau. Nationalrätin Edith Graf-Litscher: «Der Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur ist ein laufendes Projekt und für die Schweiz und ihre Bürgerinnen und Bürger absolut zentral. Wir sind darauf angewiesen, dass auch künftig namhafte Investitionen getätigt werden.» Damit weiterhin in den Netzausbau investiert werden kann, setzt sich Glasfasernetz Schweiz für eine stabile Regulierung ein. In diesem Kontext beobachtet Glasfasernetz Schweiz die laufenden Diskussionen zur sogenannte Punkt-zu-Multipunkt Technologie (P2MP) mit Sorge. Leider wird der Ausbau aufgrund eines Entscheides des Bundesverwaltungsgerichtes momentan blockiert, obschon es sich dabei um einen internationalen Standard handelt. Ständerat Hans Wicki (FDP/NW), Vorstandsmitglied von Glasfasernetz Schweiz, führt aus: «Wir hoffen, dass die unbefriedigende Situation rasch bereinigt werden kann. Gerade im ländlichen Gebiet wird der Ausbau so unnötig verzögert. Das ist ärgerlich.»

Schweiz ist für steigenden Bedarf gerüstet
Der Bedarf an höheren Bandbreiten wird weiter zunehmen. Hier kommt der Schweizer Bevölkerung der Infrastrukturwettbewerb zugute: Die glasfaserbasierten Technologien sorgen zusammen mit der Kabelnetzabdeckung (DOCSIS 3.1) dafür, dass über 85% der Schweiz mit Ultrahochbreitband-Technologien (ermöglichen Download von 1 Gbits/s) erschlossen werden können. In der EU liegt die Abdeckung im Schnitt erst bei rund 59%.

Downloads
Studie: Broadband Coverage in Switzerland 2020 (Englisch) 
Grafiken: Speed coverage by country / Coverage by technology

Kontakt / Rückfragen
Edith Graf-Litscher, Präsidentin Glasfasernetz Schweiz
+41 79 347 08 93 / edith.graf-litscher@parl.ch

Lorenz Jaggi, Geschäftsführer Glasfasernetz Schweiz
+41 78 635 69 18 / lorenz.jaggi@glasfasernetz-schweiz.ch

Medienmitteilung Studie Broadband Coverage in Switzerland 2020 (Englisch)
  • Martin Landolt
    Alt-Nationalrat BDP
    Martin Landolt

    Gerade für Randregionen ist eine gut funktionierende Infrastruktur von existenzieller Bedeutung, und da gehören Glasfasernetze dazu.